OFFEN!

Wenn sie nur diese Offenheit behalten würden! Erwachsenwerden bedeutet jedoch meist, sich mehr und mehr zu verschließen. Wir denken, wir haben die Wahrheit erfahren, können uns darin einigeln und einigermaßen sicher fühlen.

2013_12_29_-IN-13-14_Agra_1516_best_b_kDiese vermeintliche Sicherheit nennen wir bei uns selbst „Erfahrung“, verkaufen sie als Konsequenz … bei anderen beobachten wir sie als Rechthaberei. Hinter beidem versteckt sich jedoch oft genug eine Leistungsschwäche, die wir Dogmatismus nennen dürfen. In Verbindung mit Macht kann das zu einem giftig-gefährlichen Gebräu werden!

Das Prinzip Wikipedia arbeitet als Offenes System. Nicht nur, weil es sich als ein open-source-Angebot versteht, sondern vor allem weil sich alle Inhalte in Echtzeit der brutalen Kritik durch die „bessere Wahrheit“ stellen müssen. Schwache Seiten sind als solche kenntlich gemacht … angezählt!

Offenheit fragt: Warum? Offenheit unterstellt Hypothesen, die sich – wie bei Wikipedia – bewähren müssen … oder als falsche Wahrheiten versagen und abzuwählen sind. Offenheit tastet, sucht, findet … und handelt. Offenheit kennt keine Gewissheit, sie arbeitet heuristisch: trial & error. Deshalb darf sie Überraschungen erleben.

ACTfIVE postuliert Offenheit: Wir erleben, wie sich Offenheit anfühlen könnte und dürfen dann entscheiden, wie weit wir das Offene „ertragen“ möchten oder ob wir lieber die Igelstacheln ausfahren. Übrigens, man meint, bei Igeln so etwas wie einen Lerneffekt oder einen umweltbedingten, vielleicht epigenetischen Selektionsdruck beobachten zu können: Sie meiden sommer-warmen Asphalt! Es lebe der Igel!

Kampfkünstler sind Suchende. Sie suchen nicht den Kampf, sie suchen die dogmatische Schwäche des Gegners. Dazu müssen sie offen sein. Gleichzeitig weiß jeder Kampfkünstler um die eigenen Schwächen und Grenzen: Ab hier muss ich „zumachen“, mich schützen und – wie der Igel – runter vom Asphalt.

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