„Mit Maske bin ich frei.“

Der Clown Popov wurde in einem Interview gefragt, was mit ihm passiert, wenn er sein Clown-Kostüm überstreift.

popovFühlen Sie sich mit Maske stärker, weniger verletzlich?
Popov: Freier. Als Mensch bin ich kontrolliert, mit Maske bin ich frei.

Eine ähnliche Funktion hatte im Venedig des 18. Jahrhunderts die sog. Bauta. Diese Maske spielte im venezianischen Karneval eine Rolle, aber auch außerhalb: Der Stadtadel nutzte die Bauta als „Gesellschaftsmaske“ und als Mittel der Anonymisierung. Das Tragen der Bauta war für die Teilnahme an politischen Entscheidungsprozessen vorgeschrieben und hatte dabei eine ähnliche Funktion wie die geheime Stimmabgabe bei unseren heutigen demokratischen Wahlen.

Wir sehen uns heute eher selten einem Zeitgenossen mit Maske gegenüber. Unser soziales Miteinander setzt voraus, dass wir aus unserem Gegenüber „lesen“ können; deshalb ist die Burka inakzeptabel! Wenn wir den meisten Menschen, auf die wir stoßen, direkt in die Augen sehen können, sollten wir jedoch nicht den voreiligen Schluss ziehen, dass hier keine Maskerade im Spiel ist: Wir Menschen spielen Rollen, mal diese, mal jene … wir haben Absichten und Interessen, die wir nicht jedem offenbaren wollen (und sollten!).

Die Lüge ist ein wesentliches Hilfsmittel für „Sozialen Frieden“. Wir beherrschen allerlei Tricks, um unsere Ziele und Wege, unsere Strategien und Taktiken zu verschleiern, keine Spuren zu hinterlassen.

Dahinter steckt der allzu menschliche Wunsch, frei zu sein, wie Popov. Nicht kontrolliert. actFive nutzt dazu den Begriff der „negativen Freiheit“ und zeigt auf, wo, wann und wie die Freiheit bedroht ist. Souveränität im Handeln bedeutet: Das konsequente Nein gegen die Freiheitsverletzung ebenso wir die Akzeptanz der „roten Linien“ unserer Mitmenschen, also die Akzeptanz ihres Wunsches nach Anonymität.

Mit den Martial Arts trainieren wir das „NEIN“  körperlich: Angriffe auf die Freiheit und die Unversehrtheit werden mit geeigneten Techniken abgewehrt, abgeschwächt, abgeleitet.